Von Marius Meiß
EINKAUFSZENTRUM Dombauverein übergibt Liste mit 5 907 Unterschriften
„Der Domblick ist uns eine Herzensangelegenheit“, sagte Sabine Flegel, erste Vorsitzende des Dombauvereins Mainz, anlässlich der Übergabe einer Unterschriftenliste an Marianne Grosse (SPD), Dezernentin für Bauen, Denkmalpflege und Kultur.
Seit dem Sommer hatte der Verein 5 907 Bürger hinter seine Aktion „Domblick erhalten“ geschart, die bei der Entwicklung der Ludwigsstraße - einschließlich dem Bau eines Einkaufszentrums - die Erhaltung der Blickbeziehung vom Schillerplatz zum Dom entlang der sogenannten „Lu“ fordert. „Wir sind glücklich darüber, dass wir so viele Unterstützer gefunden haben“, so Flegel.
Für den Verein gehe es nicht prinzipiell um die Verhinderung des Zentrums. „Ganz im Gegenteil“, sagte die Vorsitzende. „An dieser Stelle muss etwas passieren, das Areal ist noch auf dem Stand der 1950er Jahre.“ Allerdings müsse es darum gehen, eine Lösung zu finden, die zu Mainz passe, zeigte sich auch Grosse überzeugt. „Die Diskussion wird sehr emotional geführt, wir nehmen wahr, dass sie den Mainzern sehr wichtig ist“, so die für die Stadtplanung Verantwortliche. „Der Stadtrat hat für den Bau des Einkaufszentrums Grundsätze festgelegt. Diese beinhalten auch, dass dem Domblick Rechnung zu tragen ist.“ Dabei gehe es durchaus auch um die Bewahrung des Gesamtensembles und die Erhaltung der visuellen Bezugsmöglichkeit von der Eppichmauergasse aus. „Dem Dom darf durch einen Baukörper keine Konkurrenz entstehen.“ Daher dürfe nicht allein die Größe eines Einkaufszentrums entscheidend sein, zumal der Investor ECE noch gar keine Pläne vorgelegt habe. Die Unterschriftenaktion untermauere den Willen der Mainzer Bürger, Fehler bei der Entwicklung der Stadt zu verhindern, war sich Grosse mit dem Vorstand des Dombauvereins einig. „Eine falsche Planung und Umsetzung an dieser Stelle wäre fatal für diese Lebensader der Stadt“, so Flegel.
Sie dankte Grosse für die klare Haltung, die diese von Beginn der Diskussionen an gezeigt habe. „Wir freuen uns über das Gehör bei den Verantwortlichen, das Thema wird ernst genommen.“
Natürlich, ergänzte Flegel, müsse es im Rahmen der Neubebauung auch um die Bewahrung der Altstadt gehen und nahm damit auf Befürchtungen Bezug, durch die Aushebung einer Baugrube könnte der Grundwasserspiegel verändert und damit die Substanz von Dom und Altstadt geschädigt werden (die AZ berichtete). „Aber das Baudezernat hat uns versichert, dass man mit Vorsicht an diese Sache herangehen wird.“
Von Marius Meiß
14.12.2011 - MAINZ
Der Dombauverein Mainz e.V. setzt sich für die Erhaltung des Domblicks und gegen ein übergroßes und städtebaulich unverträgliches Einkaufscenter ein. Der Karstadt Komplex muss aufgewertet werden, aber so, dass er zu Mainz passt.
Die der Öffentlichkeit vorgestellten Planungen des Investors ECE zeigen einen Konsumtempel in unmittelbarer Nachbarschaft des Mainzer Wahrzeichens. Über 60.000 qm Gesamtbruttofläche mit zwei Untergeschossen sollen nach Vorstellungen der ECE an der Ludwigstraße entstehen.
Jeder Mainzer weiß, dass der Dom über 3 Meter tief im Wasser steht. Es wurden zwar die Holzpfähle, auf denen der Dom steht, 1929 durch Betonpfeiler erweitert,
aber dennoch besteht die große Gefahr, wenn der Grundwasserspiegel abnimmt oder die unterirdischen Wasserströme einen anderen Weg nehmen, dies fatale Folgen für den Dom hätte. Es könnte das gesamte Erdreich rund um die Baugrube des Karstadt-Komplexes in Bewegung geraten, wenn hier nicht für ausreichend Schutz für die umliegende Altstadt und die Kathetrale gesorgt wird.
Wenn Sie an einer Unterschriftenliste interessiert sind, können Sie sich diese über den nachfolgenden Link herunter laden: